… im Jahr 2017!

Was haltet ihr davon? So grundsätzlich!?

Also ich bin weiterhin skeptisch, versuche aber zu hinterfragen, ob ich das als Fotograf nicht grundlegend sein muss!? Gute Handyfotos gibt es, selbstverständlich, jedoch … !?

Fakten: Ein Handysensor ist klein. Sehr klein. Für mein Handy treffen folgende Daten zu:

Der Sensor hat eine Diagonale von 7.87 mm, es handelt sich also um einen sogenannten 1/2.3″-Sensor. Dies hat zur Folge, dass die 5984 x 4140 Pixel (in etwa 23 MP) auf dieser kleinen Fläche untergebracht werden muss und somit eine Pixelgröße, also der sogenannte pixelpitch, von 1.1 μm ergibt.

Bei meiner Vollformat-Kamera gelten folgende Werte:

Hier werden 5760 x 3840 Pixel, in etwa 22 MP, auf einer Fläche von 36,0 x 24,0 mm aufgelöst, was eine Diagonale von 43.267 mm ergibt, und somit der pixelpitch bei 6,3 μm liegt.

Ganz schön technisch! Bedeutet aber letzten Endes, dass die Pixel einer Handykamera „zu“ klein sind, um sauber aufgelöst zu werden, auch die Lichteinlasslinse lässt nicht viel Licht auf den kleinen Sensor fallen. Viele Mobilfunkgeräte arbeiten mit Interpolation und interner, digitaler Bildbearbeitung, um die Ergebnisse sauber aussehen zu lassen. Die Physik setzt hier aber klare Grenzen und gibt einer teueren, im Vergleich unhandlichen Spiegelreflexkamera durchaus ihre Existenzberechtigung.

Mit dem Handy am Strand. Ohne Bearbeitung.
Cala Millor, Mallorca, Spain

Selbstverständlich gibt es gute Gründe für Handyfotos. Am einfachsten begründet sich sowas dadurch, dass das Handy immer dabei ist, und schnell einsatzbereit. Eine Fotoausrüstung hat man beim Sonntagsspaziergang nicht zwingend in der Hosentasche. Ein weiterer Grund sind unzählige, wirklich gelungene Beispielbilder von Fotografen, die eben nur das Telefon zur Verfügung hatten. Bezugnehmend auf den Beitrag „Nachtfotografie…“ ist z.B. hier eine Grenze, eine Langzeitbelichtung mit einem Handysensor ist nicht wirklich optimal. Diese kleinen Sensoren werden nämlich auch heiß und die Möglichkeiten zum Kühlen sind sehr eingeschränkt. Hier ist die dSLR ebenfalls klar im Vorteil. Die Kühlung im Spiegelkasten ist sicher etwas einfacher.

Ich werde trotz der technischen Einschränkungen weiterhin ein Foto mit dem Handy machen. Es wird eher einem dokumentierenden Charakter haben, oder per Handymessenger weitergeschickt, für mein Hobby wird wohl trotzdem meine umständliche, schwer und viel zu teuere Fotoausrüstung herhalten müssen.

Ach wäre es doch sooooo schön einfach und könnte ich meinen Fotokoffer in meinem Handy haben…