Ich möchte mich heute mal über das berühmte Thema „unbearbeitete Bilder gefallen mir besser“ .. äußern.

Sicher finden viele Fotografen diese Thema mittlerweilen auch super langweilig und sind es leid, sich hierzu äußern zu müssen. Jedoch gibt es Gründe, die ganz klar darlegen, dass in der digitalen Fotografie eine Bearbeitung unerlässlich ist.

Viele kompakte Kameras bearbeiten – wie im übrigen auch Handy-Kameras, bzw. deren Software – ähnlich wie ein Fotograf mit Photoshop – ihre Bilder intern. Bewegt man sich in den Profibereich von Kameras, digitale Spiegelreflex etc., wird eine automatische Bearbeitung in der Kamera nicht mehr vorgenommen. Hier setzen Fotografen auf das RAW-Format. Dieses Bildformat kann so nicht verwendet werden, erstens ist es viel zu groß, und zweitens lässt sich ein RAW nicht im Browser darstellen. Dieses RAW-Format enthält alle Daten, die auf den Sensor aufgenommen wurden und nicht zwingend auf den ersten Blick sichtbar sind.

Im unteren Beispiel sieht man z.B. bei Nachher die Struktur des Himmels auf der rechten Bildhälfte. Diese Informationen sind nicht mit Photoshop hinzugefügt worden, sondern durch eine entsprechende Entwicklung in einem RAW-Converter sichtbar gemacht. Ebenso verhält es sich mit dunklen Bereichen, die für’s Auge mit schwarzen Flächen einhergehen, letzten Endes aber doch noch genug Struktur zur Absetzung bieten.

Viele Punkte unterscheiden einen digitalen Kamera-Sensor vom Auge, vor allem ist aber hier unser Gehirn derjenige Filter, der die meisten Abbildungsfehler korrigiert, sozusagen in Echtzeit. Stürzende Linien z.B. sehen wir auf Bilder sofort, schauen wir das Objekt, z.B. ein Haus mit den Augen an, fällt uns dies nicht auf. Hierzu folgen bald Beispielbilder.

Abschließend für heute möchte ich nochmal klarstellen, dass die Bildbearbeitung nicht mit der digitalen Fotografie Einzug hielt, sondern bereits in den Dunkelkammern analog fotografierender Künstler etabliert war. Dort half man sich mit Filtern und chemischen Substanzen, um bestimmte Effekte zu erzielen. Auch verschiedene Papiere sorgten für Unterschiede, die einen bestimmten Stil unterstützen.

Bis demnächst!

Sven